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Lizenzen

Open Access heißt nicht nur, dass Publikationen frei zu­gänglich sind, sondern auch, dass sie nachgenutzt werden dürfen. Wie andere etwas nachnutzen, sollte über Lizenzen geregelt werden. Hier zeigen wir Ihnen ein bekanntes Lizenzmodell: Creative Commons.

Creative Commons: Flexible Lizenzen für Open Access

Creative Commons1 ist eine Non-Profit-Organisation, die ein Baukastensystem für Lizenzverträge entwickelt hat. Diese Standardlizenzen ermöglichen es Urheber*innen, ihre Werke gezielt zu schützen oder für eine breite Nutzung freizugeben. Im Open-Access-Bereich setzen viele große Wissenschaftsverlage auf Creative-Commons-Lizenzen.

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© Creative Commons
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© CC0

Die Bausteine der Creative-Commons-Lizenzen

Jede Lizenz kombiniert bestimmte Elemente, die durch Kürzel dargestellt werden:

  • Namensnennung (BY) – Der*die Urheber*in muss genannt werden.
  • Keine kommerzielle Nutzung (NC) – Das Werk darf nicht kommerziell genutzt werden.
  • Keine Bearbeitung (ND) – Das Werk darf nicht verändert werden.
  • Weitergabe unter gleichen Bedingungen (SA) – Abgeleitete Werke müssen unter derselben Lizenz veröffentlicht werden.

Sechs Lizenzmodelle für individuelle Freiheiten

Durch die Kombination dieser vier Bausteine entstehen sechs verschiedene Standardlizenzen. Sie bieten unterschiedliche Grade an Offenheit und Nutzungsmöglichkeiten.

Autor*innen behalten Urheberrecht – freie Nachnutzung möglich  

Wissenschaftliche Publikationen sind per se urheberrechtlich geschützt. Ohne ausdrückliche Erlaubnis dürfen sie – abgesehen vom Zitatrecht – nicht frei weiterverwendet werden. Mit Creative-Commons-Lizenzen können Autor*innen jedoch selbst bestimmen, unter welchen Bedingungen ihre Werke genutzt werden dürfen. Diese Lizenzen ermöglichen es, wissenschaftliche Beiträge rechtssicher frei zugänglich zu machen, zu kopieren und zu verbreiten – ohne dass für jede Nutzung eine separate Genehmigung eingeholt werden muss. Das Urheberpersönlichkeitsrecht bleibt immer gewahrt.

Die Universität Bonn gibt in ihrer Open-Access-Policy3  keine spezifische Lizenz vor, unterstützt aber die Publikation unter einer freien Lizenz. Wissenschaftspolitisch wird häufig CC BY empfohlen – unter anderem vom Wissenschaftsrat4.

Auch die DFG rät zur Nutzung offener Lizenzen in der Wissenschaft5. CC BY und CC BY-SA entsprechen zudem der Open-Access-Definition der Berliner Erklärung6 .

Nein, Plagiate werden durch Creative-Commons-Lizenzen nicht gefördert, denn alle Lizenzmodelle sehen grundsätzlich die Namensnennung der Urheber*innen vor. Im Sinne der guten wissenschaftlichen Praxis7 dürfen fremde Publikationen nicht als eigenes Werk ausgegeben werden. Der Wille Einzelner führt zum Plagiat und nicht die rechtlichen Rahmenbedingungen.

DEAL8-Autor*innen erhalten auf den Webseiten des Projekts Informationen zur Lizenzvergabe9. Beim Projekt DEAL sollte nach Möglichkeit eine der offensten Creative-Commons-Lizenzen gewählt werden, abhängig von den jeweiligen Vertragsbedingungen10  mit dem Verlag und den institutionellen Open-Access-Richtlinien. Das DEAL Konsortium empfiehlt: OA means CC BY11.

Nein, denn wissenschaftliche Veröffentlichungen sind immer öffentlich zugänglich. Eine NC-Lizenz kann die kommerzielle Nutzung einschränken, doch in der Wissenschaft ist die Grenze oft unklar. Zudem schützt sie keine Ideen, Fakten oder Erfindungen – dafür sind Patente nötig. Vollständige Kontrolle über die Verwendung wissenschaftlicher Inhalte bietet die NC-Lizenz nicht.

CC-Lizenzen bedeuten für Autor*innen zudem nicht, dass Forschende sich zwingend von sämtlichen Schutzmöglichkeiten der Forschungsintegrität lossagen müssen. Das Urheberrecht selbst bietet einige Mittel gegen den Missbrauch von Publikationen12.

Videotipp: Die NC-Lizenz in der Wissenschaft13

Die Wahl der richtigen Creative-Commons-Lizenz für ein Buch hängt von den eigenen Zielen ab: Soll es möglichst frei nachnutzbar sein oder sollen bestimmte Einschränkungen gelten? Forschende können selbst entscheiden, ob sie Bearbeitungen erlauben (z. B. CC BY vs. CC BY-ND) oder kommerzielle Nutzung ausschließen (CC BY-NC). Eine umfassende Orientierung bietet die Publikation Creative-Commons-Lizenzen für Bücher14 , die verschiedene Szenarien und Empfehlungen für Buchpublikationen erläutert und das OA Books toolkit15. Mehr Informationen zu Open Access Büchern16.

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