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Predatory Publishing

Sie wissen nicht, ob die Zeitschrift, in der Sie publizieren möchten, seriös ist? Wir sagen ihnen, worauf Sie achten sollten, wie Sie Raubverlage erkennen und welche Websites und Tools Ihnen helfen.

Was ist Predatory Publishing?

Predatory Publishing bezieht sich auf fragwürdige Verlage (Raubverlage), die gegen Gebühr wissenschaftliche Artikel veröffentlichen, ohne angemessene Qualitätskontrollen wie das Peer Review durchzuführen. Diese Verlage locken häufig unerfahrene Forschende, die schnell veröffentlichen wollen, und erheben Publikationsgebühren, ohne wissenschaftliche Standards zu erfüllen.

Im Gegensatz zu seriösen Open-Access-Verlagen bieten Predatory Journals keine zuverlässige Begutachtung, was die wissenschaftliche Integrität gefährdet. Um dies zu vermeiden, sollten Sie genau prüfen, in welchem Journal Sie Ihre Arbeiten einreichen.

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© cdd20, Unsplash

Wie erkenne ich unseriöse Journals?

Die Identifizierung von unseriösen Journals wird immer schwieriger. Folgende Schritte können helfen, um Journals zu beurteilen:

Fragen Sie andere!

Wenn Sie eine wissenschaftliche Veröffentlichung planen, sollten Sie zunächst den Rat von Fachkolleg*innen einholen – etwa bei Ihrer Fakultät oder der Leitung Ihrer Forschungsgruppe. In Drittmittelprojekten gibt es häufig Vorgaben von Förderern. Am besten lesen Sie die Förderbedingungen des Projekts.

Mitgliedschaften des Verlags prüfen!

Ist der Verlag Mitglied der Open Access Scholarly Association (OASPA)?
Gehört der Verlag zum Committee on Publication Ethics (COPE)?
Ist der Verlag Teil der International Association of Scientific, Technical & Media Publishers (STM)?

Nutzen Sie Tools!

Das Tool Think – Check – Submit stellt eine Checkliste zur Überprüfung von Journals bereitstellt. Der Compass To Publish der Universität Lüttich bietet eine Reihe von Fragen, mit denen Sie unseriöse Journale anhand einer Farbskala erkennen können.

Recherchieren Sie in Verzeichnissen!

Wenn Sie in einem Open-Access-Journal veröffentlichen, prüfen Sie, ob es im Directory of Open Access Journals (DOAJ) oder in den Journal Citation Reports (JCR) gelistet ist. Dort werden nur Zeitschriften von vertrauenswürdigen Verlagen mit transparentem Peer-Review-Verfahren aufgenommen.

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© CC BY, Think Check Submit

Leitfaden: Identifizierung von Predatory Journals

01.

Website prüfen

Unseriöse Verlagswebsites sind oft unübersichtlich gestaltet, mit vielen Rechtschreib- und Grammatikfehlern und ohne Angaben zum Editoral Board oder Peer Review. Die Gebühren (APCs) sollten klar angegeben sein und erst nach Annahme des Artikels erhoben werden. Vorsicht ist geboten, wenn Gebühren schon bei der Einreichung verlangt werden!

02.

Werbemails ignorieren

Spam-Mails mit Publikationsangeboten werden verschickt, ohne dass je ein Artikel eingereicht wurde bzw. man erhält eine Einladung zur Beteiligung an an einem "Special Issue" zu einem Thema, das mit der eigenen Arbeit wenig bis nichts zu tun hat.

03.

Kontaktinfos checken

Seriöse Journals haben überprüfbare Kontaktinformationen, die mit ihrem angegebenen Standort übereinstimmen. Unseriöse Journals geben oft falsche oder irreführende Adressen und Kontaktinformationen an. "Offizieller" Sitz ist in den USA/Europa, oft unter falscher Adresse bzw. Briefkastenadresse, angegeben.

04.

Editorial Board ansehen

Achten Sie darauf, ob renommierte Forschende ohne deren Zustimmung oder fiktive Personen im Editorial Board aufgeführt sind. Überprüfen Sie die Online-Profile der aufgeführten Personen. Zeitschriftentitel beziehen sich häufig auf den europäischen oder US-amerikanischen Raum ("European/American Journal of ..."), dabei oft keine Vertreter*innen aus diesem Raum in den Editorial Boards.

05.

Peer Review hinterfragen

Ein seriöser Begutachtungsprozess erfordert Zeit und gründliche Prüfung durch unabhängige Expert*innen. Schnelle Veröffentlichungszeiten können ein Indiz für mangelnde Sorgfalt sein.

06.

Frühere Issues durchsehen

Die Qualität und Relevanz der veröffentlichten Artikel geben Aufschluss über die Standards des Journals. Unseriöse Journals veröffentlichen oft Artikel, die thematisch nicht passen oder viele Fehler enthalten.

    Sie haben immer noch Zweifel? Dann wenden Sie sich gerne an uns!


    Was sind Predatory / Fake Konferenzen?

    In den letzten Jahren sind neben Predatory Journals auch sogenannte Predatory Conferences aufgetreten. Diese Konferenzen wirken auf den ersten Blick seriös, verfolgen aber das Ziel, durch Teilnahmegebühren Gewinn zu machen, ohne wissenschaftlichen Mehrwert zu bieten. Teilnehmende werden ausgenutzt.

    Hinweise auf fragwürdige Konferenzen:

    • Unbekannt in Ihrem Fachkreis
    • Wiederholte E-Mail-Einladungen, oft mit Keynote-Anfragen
    • Negative Online-Berichte
    • Unprofessionelle Website
    • Versteckte oder fehlende Zahlungsdetails
    • Unklares Programm
    • Werbung mit Teilnehmenden oder dem Konferenzort
    • Ungewöhnliches Sponsoring
    • Kein Peer-Review-Verfahren

    Hilfsmittel zur Prüfung ist Think. Check. Attend. und der darin enthaltene Conference Checker.

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    © Mikael Kristenson, Unsplash
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    © CC BY , Think Check Attend

    Links

    • Think. Check. Submit. (Checkliste zur Überprüfung der Seriösität von Journals, Büchern und Buchkapiteln)
    • Think. Check. Attend. (Checkliste zur Überprüfung der Seriösität einer Konferenz)
    • Compass To Publish (Fragebogen zur Überprüfung der Authentizität eines Journals)
    • OASPA (Open Access Scholarly Association)
    • COPE (Committee on Publication Ethics)
    • STM (International Association of Scientific, Technical & Media Publishers)
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