Universität Bonn

Servicestelle Open Access DE

Wege der Veröffentlichung

Gold, Grün, Diamant – Sie haben sich schon oft gefragt, was das im Open Access bedeutet? Wir geben Ihnen hier einen ersten Überblick.

Ein Ziel – viele Wege

Die Idee von Open Access, der offene Zugang zur Forschung, ist ein Ziel, auf das sich viele schnell einigen können. Aber es existieren viele Wege dorthin:

Autor*innen können ihre Ergebnisse in einem Open-Access-Journal, einem Open-Access-Buch oder einem Repositorium wie ZenodoarXiv oder bonndoc veröffentlichen. Hinzu kommt, dass es verschiedene Stufen und Versionen von Publikationen gibt, etwa Preprints. Auch der Zeitpunkt kann variieren – beispielsweise ob ein Werk direkt oder erst später im Open Access erscheint.

Für all diese Szenarien gibt es deshalb einfach Begriffe, die meist mit Farben bezeichnet werden. Am bekanntesten sind der goldene und der grüne Weg.

Infografik mit Start und Ziel und verschiedenen Wegen (gold, hybrid, closed, green)
© CC BY 4.0, "Wege des Open Access ", open-access.network (2021),

Welche Typen von Open Access gibt es?

Goldener Weg / Gold Open Access

Schmuckbild goldene Fassade
© CC BY 2.0, "Polishing gold", Timmy_L

Ein Aufsatz, ein Buch oder andere Forschungsliteratur kann direkt und vollständig frei zugänglich sein. Man spricht in diesem Fall von einer Erstveröffentlichung im "Gold Open Access" – oft in einer (qualitätsgesicherten) Zeitschrift, in der nur Open-Access-Inhalte erscheinen.

Ein Aufsatz in einer Gold Open Access-Zeitschrift kann kostenpflichtig sein. Diese Kosten (auch "APC" = "Article Processing Charges") zahlen die Autor*innen. Wir unterstützen Sie jedoch bei der Finanzierung über unseren Publikationsfonds.

Grüner Weg / Green Open Access

Schmuckbild grüne Fassade
© CC BY-NC-ND 2.0, "Green and White", Rohit Mattoo

Oft wird ein Aufsatz, ein Buch etc. zunächst kostenpflichtig veröffentlicht. "Green Open Access" meint den Weg, eine solche Publikation nochmal (zeitversetzt) offen zu publizieren. Dabei können Sie Ihr Zweitveröffentlichungsrecht (§ 38 Abs. 4 UrhG) nutzen. Der grüne Weg ist kostenlos.

Die ideale Infrastruktur für diesen Weg bieten Repositorien einer Institution oder eines Faches. Wir unterstützen Sie bei der Publikation im Green Open Access: An der Universität Bonn können Sie hierfür am besten bonndoc nutzen.

Diamond / Platinum Open Access

Schmuckbild Fassade siber
© CC BY-NC 2.0, "2011-07-04b", Brenda Gottsabend

 Bei "Diamond (oder Platinum) Open Access" handelt es sich um einen Sonderfall des goldenen Wegs: Gemeint sind damit Erstveröffentlichungen im Open Access, die allerdings mit keinen Kosten für die Autor*innen verbunden sind. Es fallen also keine Publikationsgebühren (auch "APC" = "Article Processing Charges") an.

Die Finanzierung erfolgt teils aus institutionellen Mitteln. Die Universität Bonn unterstützt viele Diamond-OA-Initiativen, z. B. Open Library of Humanities, SciPost, SCOAP3, Open Book Publishers, Open Library Politikwissenschaft, KOALA.

Wir unterstützen Sie auch dabei, selbst diesen Weg zu gehen, z. B. bei der Herausgabe Ihres Open-Access-Journals.

Hybrid Open Access

Schmuckbild Fassade orange
© CC BY 2.0, "Gold wall", grassrootsgroundswell

Viele Verlage bieten ihren Autor*innen an an, aus Zeitschriften, die weiterhin kostenpflichtig abonniert werden, einzelne Artikel freizukaufen, die dann sofort Open Access sind. Diese Zeitschriften sind hybrid.

Diese Form von Open Access ist umstritten, da Verlage dabei zwei Mal profitieren: Einerseits verkaufen sie den Zugang zur Zeitschrift an wissenschaftliche Einrichtungen und Bibliotheken, andererseits verlangen sie weitere Gebühren für die Freischaltung der Open-Access-Artikel. Diese Gebühren sind meist höher als die Article Processing Charges (APC) in Zeitschriften, die ihre Inhalte ausschließlich im Open Access veröffentlichen.


Was es noch gibt ...

Das war Ihnen noch nicht bunt genug? Es gibt noch mehr oder weniger etablierte Begriffe, die wir hier kurz vorstellen:

  • Bronze = Artikel etc., die über eine Website frei zugänglich sind,  aber nicht unter einer freien Lizenz veröffentlicht wurden. Daher ist umstritten, ob es "echtes" Open Access ist.
  • Closed = Artikel etc., die nicht frei zugänglich oder offen sind. Closed Open Access ist also das Gegenteil von Open Access.
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